Schulbau vereint zwei Bereiche, die in Deutschland zu großen Teilen Ländersache sind: Die Bildung und das Baurecht. Wir als KVL sind dabei intensiv mit dem Bau von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen beschäftigt, um bestmögliche Rahmenbedingungen zum Lernen zu schaffen.
Schulbau ist eine langfristige, sehr umfangreiche Aufgabe für Kommunen, Städte und Gemeinden. Frankfurt hat dafür den „Integrierten Schulentwicklungsplan der Stadt Frankfurt am Main“ ins Leben gerufen, der jedes Jahr aktualisiert wird. Im aktuellen Planungszeitraum von 2020 bis 2029 sind alle Bauprojekte dokumentiert, sodass insgesamt 27 neue Schulen entstehen sollen.
Auch andere deutsche Großstädte stehen vor ähnlichen Herausforderungen und haben entsprechende Pläne aufgestellt. Hamburg etwa verfolgt mit dem „Schulentwicklungsplan für die staatlichen Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien“ ein Schulbauprogramm, das bis in die 2030er-Jahre hinein reicht und ein Volumen von insgesamt 20 Milliarden Euro umfasst.
Berlin und München haben ebenfalls ehrgeizige Pläne: Die „Berliner Schulbauoffensive“ und die „Schul- und Kitabauoffensive“ der Stadt München zeigen, wie groß der Bedarf an neuen Bildungseinrichtungen in diesen Metropolen ist.
An bestehenden Schulen kann der Anstoß für ein Bauprojekt sowohl von der Schulverwaltung als auch von der Schulleitung kommen. Wenn die Prognosen für die Schülerzahlen und die Belegungspläne einen Raumbedarf anzeigen, wird schnell klar, dass Handlungsbedarf besteht. Die Umsetzung erfolgt dann meist in Zusammenarbeit zwischen Schulämtern, dem kommunalen Immobilienmanagement und Unternehmen aus der Bau- und Immobilienbranche. So lautet unser erster Praxistipp für Schulleitungen: Dokumentieren Sie zunächst die aktuellen Schüler*innenprognosen und den Raumbedarf, damit Sie Ihr Anliegen im Dialog mit allen Beteiligten gut begründen können.
Entscheidungsgrundlage für Baumaßnahmen sind mehrjährige Planungsinstrumente, die in vielen Kommunen vorhanden sind und von den politischen Gremien verabschiedet werden (s. o.). Je nach Akteur stehen dabei andere Prioritäten im Vordergrund. So ist es für Schulleiter besonders wichtig, dass Bauprojekte termingerecht und in hoher Qualität umgesetzt werden, denn ein Umzug während des Schuljahres wäre äußerst kompliziert. Deshalb lautet unser zweiter Praxistipp für Schuleiter*innen: Haben Sie Geduld, sprechen Sie regelmäßig mit allen Beteiligten und behalten Sie dialogisch das Ziel im Blick.
Für die Stadtverwaltung wiederum steht oft die Kostenkontrolle im Vordergrund, um eine problematische Kostenüberschreitung zu vermeiden. Beide Risiken – Termine und Kosten – lassen sich durch eine gute Projektsteuerung in den Griff bekommen.
Voller Ehrgeiz betrachten wir es als unsere Aufgabe, dass Schulbauprojekte im Sinne der Bauherren in der Spur bleiben. Dafür sorgen unsere Teams in Berlin, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, München und Düsseldorf. Allein in Hamburg hat KVL bislang 20 Schulbauten betreut, weitere in Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. Für uns gilt also: „Schule hat keine Ferien!“
Bilder: Neubau Stadtteilschule Lurup, Hamburg