„Wo ist das Problem?“, fragt ihr euch, „… schließlich müssen Gebäude, die schon stehen, nicht mehr gebaut werden. Somit fallen dafür auch keine CO2-Emissionen an.“ Stimmt, das gilt für den Bau. Aber dafür sind die Emissionen im Betrieb umso größer: Veraltete Technik, schlechte Isolierung, fehlende eigene, ökologisch nachhaltige Energiegewinnung etc.
Schätzungsweise werden durchschnittlich pro Jahr bis zu 2 Prozent aller Gebäude in Deutschland neu errichtet. Um das ökologische Level heutiger Neubauten flächendeckend zu haben, dauert es statistisch gesehen also rund 50 Jahre. Das ist zu lange. Der größte Hebel, um die von Immobilien verursachten Treibhausgase zu vermeiden liegt also darin, den Bestand zu optimieren.
Deswegen hat sich auf Initiative der Greyfield Group und der KVL Group der Verband für Bauen im Bestand (BiB) e.V. gegründet. Die Gründer:innen des BiB bündeln Kompetenzen und sind für ein gemeinsames, umfassendes und lebenszyklusbasiertes Verständnis von Bauen im Bestand. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dem Thema eine Stimme zu geben. Sie ist notwendig um zielgerichtet und wegweisend die entscheidenden Fortschritte und Marktstandards für den Bestand zu gewährleisten, die für die Erreichung der Klimaziele und Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesrepublik notwendig und sinnvoll sind.
Zu ihrer Motivation für die Gründung des Verbands sagt Diana Anastasija Radke, 2. Vorsitzende des BiB und Geschäftsführende Gesellschafterin, KVL Group: „Die Identität einer Stadt entsteht über Jahrhunderte. Wenn wir weitermachen wie bisher, verlieren wir nicht nur den Geist unserer Städte, sondern unseren Planeten! Der Bestand ist der große Hebel und Neubau ist Luxus – und so sollten wir auch damit umgehen, sparsam.“
Der Verband will eine zentrale Plattform sein, um die notwendigen Wege für Bestandsimmobilien zu ebenen. Dazu zählt insbesondere auch der Weg zu neuen Marktstandards sowie zu angepassten Normen und Verordnungen. Wir bieten darüber hinaus die notwendige Unterstützung und den Wissenstransfer für den Bestand an. Durch die gezielte Weiter- und Ausbildung von Fachkräften blickt der Verein wertschöpfend und zuversichtlich in die Zukunft. Er vernetzt die unterschiedlichen Interessen und Kenntnisse der Branche und bietet eine frei zugängliche Anlaufstelle für alle Interessierten zur gemeinsamen Lösung der Herausforderungen im Bestand.
Zum fachlichen Diskurs relevanter Themen richten wir Kompetenzgruppen aus dem Kreis der Mitglieder ein. Du willst mehr wissen oder mitmachen? Das freut uns! Auf unserer Website findest Du (fast) alles, was Dich interessiert: www.fuerbauenimbestand.de