Ausbau Sacrow-Paretzer Kanal
Baubetriebliche Unterstützung bei eingetretenen Bauablaufstörungen und Prüfung technischer Nachtragsangebote
Der 13 km lange Sacrow-Paretzer Kanal wurde in den Jahren 1874 bis 1875 errichtet und zuletzt vor fast 100 Jahren ausgebaut. Im Zuge des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 17 erfolgt seit dem Jahr 2013 ein Ausbau nach Wasserstraßenklasse Vb. In mehreren Baulosen investiert der Bund über 60 Mio. € in das Ausbauvorhaben.
Das Ausbau-Los 2 umfasst die Vertiefung und Uferinstandsetzung von knapp 12 km Kanal- und Seenstrecken sowie den Bau einer Wendestelle und einer Wartestelle für Großmotorgüteschiffe im Mündungsbereich des Havelkanals. Das Auftragsvolumen beträgt derzeit rund 38 Mio. € brutto, vorgesehen war eine Bauzeit von drei Jahren von 2014 bis 2017.
Nachdem ein Vergabenachprüfungsverfahren den Baubeginn bereits um rund 4 Monate verschoben hatte, ergaben sich aufgrund ökologischer Randbedingungen weitere Verzögerungen: die notwendigen Rodungsarbeiten im Uferbereich, das Umsiedeln der Biber in neue Burgen und das Absammeln der Zauneidechsen sind nur innerhalb bestimmter Zeitfenster möglich.
Weitere Störungen des Bauablaufs sowie erhebliche Mehrkosten ergaben und ergeben sich, weil die ursprünglich ausgeschriebene Klassifizierung des Baggerguts nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmte. Zudem kam es während der Ausführung der Nassbaggerleistungen zu einigen Kampfmittelfunden, welche zu Baustopps und zusätzlich erforderlichen wasser- und landseitigen Kampfmittelsondierungen sowie -räumungen führten.
Die KVL Sachverständige unterstützt seit April 2015 das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin bei der Terminsteuerung, der Bewertung der aus dem gestörten Bauablauf resultierenden Mehrkosten und der Prüfung der technischen Nachträge – die insbesondere die geänderten Boden- und Abfallklassen und zusätzliche Kampfmittelsondierungen und -räumungen betreffen.